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Die erste Mission des Team Evil

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EINsamer-wANDERER's avatar
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Die Rotorenblätter dröhnten unter der Last des Gewichts. Der Helikopter war mit mehreren Lagen dicken Stahls verstärkt worden, denn er sollte diejenigen Schüler transportieren die als gemeingefährlich galten. Diese schwer gestörten Mädchen sollten eine Gelegenheit bekommen sich irgendwie in die Gemeinschaft integrieren zu können. Natürlich war die Aufsicht dieser Hexen gleichzusetzen als wenn man Wärter in einem Gefängnis für Schwerstkriminelle arbeiten würde. Somit war es nur verständlich, dass diese Gruppe niemand beaufsichtigen wollte, weil ein jeder zu sehr an seinem Leben hing und es unwahrscheinlich war, dass diese Gruppe überhaupt resozialisiert werden konnte. Es war fast ausschließlich immer davon auszugehen, dass diese Gruppe nach ihrem Abschluss zu Superschurken oder ähnlichem wurden.
Die diesjährige Gruppe setzte sich unteranderem aus Eskaru (= Das Böse liegt ihr im Blut) zusammen. Eine Hexe mit einem Faible für mittelalterliche Plattenrüstungen im Sauron-Stil. Der Helm verdunkelte fast ihr gesamtes Gesicht und ließ nur die rotglühenden Augen verschont die einem die Seele in Brand zu stecken schienen. Das einzige was von ihrem Kopf sonst noch sichtbar war, waren die weißen, leicht bläulichen Haare, die wie bösartige Schlangen unter dem Helm hervorkrochen. Ihr bläulicher Farbton war so kalt und klar wie Eiswasser. Eskarus Dämon war ein kleiner Drache der sich um ihre Taille schmiegte wie ein Gürtel. Sie entstammte einem alten Hexengeschlecht aus Schurkinnen, Tyranninnen, Schlächterinnen und Anwälten der Pharmaindustrie. Das Böse wurde bei ihr seit jeher praktiziert und daher war ihre Seele hoffnungslos verloren und selbst wenn nicht, dann würde jegliche Hoffnung von ihrem riesigen Streitkolben solange verdroschen bis auch sie starb.
Die nächste im Bunde war Pauline (=Niemand weiß wer gerade bei ihrem Hirn am Drücker ist). Bei diesem Mädchen handelte es sich um gefährliche Verrückte die scheinbar so gut wie alle Geisteskrankheiten inne hatte. So genau wusste das niemand, weil kein Psychiater jemals lebend von einer ersten Therapiesitzung mit ihr zurückgekehrt war. Auf die Details kann aufgrund von jugendschutzrechtlichen Gründen und einem Embargo des obersten Gerichtshofs nicht näher eingegangen werden. Zumindest nicht bis es zu einer Verhandlung kam. Über laufende Ermittlungen darf nicht gesprochen werden, und so weiter… Der aufmerksame Leser wird sich nun sicherlich fragen wie eine Straftäterin es schaffte bei einer Schulmission zu sein. Die Erklärung des Richters sollte hier genügen. Sie lautete: »N-nun … äh … weil … Sie wissen schon … äh … es dürfte … irgendwie … also … eine nützliche … äh … Erfahrung sein … also … mit anderen in ihrem Alter zusammen zu sein … und so … Ja, diese Erklärung klingt einigermaßen plausibel. Zeichnen Sie das immer noch auf? Ja? Dann machen sie den Kasten endlich aus. Sie werden den letzten Teil doch wegschneiden, oder?« So viel zur offiziellen Fassung die eh nie jemand glauben würde. In Wahrheit aber wurde das Gefängnis mit ihr als Insassin als eine zu grausame Strafe für die ganzen Mörder, Vergewaltiger und Steuersünder betrachtet die dort einsaßen. Und eine Irrenanstalt hatte sie beim letzten Mal einfach gegessen. Ja, richtig, sie hat ein gesamtes Gebäude mit einem Löffel gegessen. Somit war es bequemer die Verantwortung für auf jemand anderes abzuwälzen und das in dem Wissen dass derjenige mit ziemlicher Sicherheit damit auf die Schnauze fallen würde und die Verantwortlichen, welche ihre Verantwortung abgegeben hatten, später von jenen die die Verantwortung als zweites inne hatten als Sündenböcke benutzt werden könnten, damit die eigenen schmutzigen Hände sauberer erschienen. Klingt kompliziert, aber so ist das Leben nun mal. Aber damit die gute Pauline weniger bedrohlich wirkte hatte man ihr den Kopf eines pinken Plüschhasen über den Schädel gestülpt, wie einen Pullover. Leider schienen jene Personen dabei mit wenig Intelligenz gesegnet gewesen zu sein, denn das Tier war ursprünglich das Maskottchen eines Freizeitparkes und daher lächelte der Hase so verkrampft, dass es schon wieder verstörend wirkte. Zur Zierde waren auch noch mehrere Blutflecke auf den Frutti, welche von mehreren abgestochenen Wärtern herrührten. Leider hatte keiner der Wächter darauf den nötigen Mut zusammenkratzen können um ihr das noch blutige Küchenmesser aus der Hand zu nehmen. Paulines sadistischer Dämon besaß die Gestalt einer buckligen Hyäne. Er war deshalb sadistisch, da er eigentlich in all die blutigen Kämpfe und die grauenvollen Gemetzel hätte eingreifen können, es jedoch vorzog hämisch lachend dabei zuzusehen wie seine Meisterin tobte und wütete.
Als drittes im Bunde war eine Hexe namens Chloe, doch durch eine Verwechslung schaffte sie es in die Trümmertruppe und eine andere Schülerin nahm ihrer statt bei Team Evil teil. Das ironische dabei war, dass sie so überaus durchschnittlich war. Es gab nichts Besonderes an ihr und ihrem Gezitter und Gebibber haftete dieser grauenhafte Durchschnitt ebenfalls an. In Wirklichkeit hieß dieser Angsthase Nadia (=Hat die Arschkarte gezogen) und ihr Dämon besaß die Gestalt eines kleinen, spitzohrigen Elfen. Sie gehört auch zu jener Sorte Hexen die noch ganz altmodisch mit Umhang, spitzen Schuhen und einen ebenso spitzen Hut herumlief.
Das Team wurde von der Lehrerin Griselda (=altägyptische Hohepriesterin, böse Wissenschaftlerin & dabei noch Single) angeführt. Eigentlich war sie die letzte der man diese Gruppe verhaltensauffälliger Mädchen anvertraut hätte, doch sie war bisher nicht an der Reihe gewesen, im Gegensatz zu ihren ganzen Kolleginnen. Sie war ebenfalls eine bekannte Schurkin, doch wie es im Leben nun mal so ist, kommen irgendwann Aufgaben die kein geistig normaler Mensch tun könnte, geschweige denn machen will. Wie etwa beispielsweise Robbenbabys im Auftrag von Tierschützern zu töten, damit diese etwas haben worüber sie sich aufregen können, weil sie sonst keinen Sinn in ihrer Existenz zu erkennen vermögen. Das war dann wieder ein Job für die „bösen Hexen“. Allerdings sah man es als zu extrem an eine bösartige Lehrerin die selbst nach antik-ägyptischen Maßstäben als grausam betrachtet worden war mit einer Horde ebenso bösartiger Teenager zusammenzupacken. Aber bisher hatte noch jeder eine solche Gruppe gehabt und so musste man Griselda zähneknirschend doch noch die Bösen anbieten. Eigentlich hätte sie planmäßig ablehnen müssen, doch ihre manische Lache als sie das Angebot annahm ließ schlimmes erahnen.
Unterdessen flog sie der Heli in ein düsteres Land voller Gefahren und Monster. Es war ein Ort an dem das pure Böse zuhause war und hier gab es ein Problem, dass nur die Bösesten erledigen konnten…
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»Wieso bin ich noch mal hier?«, fragte Nadia unsicher.
»Weil du schon vorgemerkt warst, Chloe. Von allen Hexen hast du die Chance die bösartigste von allen zu werden«, erklärte Griselda.
Die eigentlich neutralgesinnte Hexe schluckte. Sie hatte nur mit böswilliger Absicht die Zettel vertauscht, weil diese Chloe beim Bearbeiten des Tests ein so unheimliches Tempo vorgelegt hatte. Anfangs schien es noch eine gute Idee gewesen zu sein ihre Lorbeeren einzuheimsen. Jedoch war sie beim Schummeln nicht besonders clever vorgegangen und somit konnte man es schon fast als Karma bezeichnen, dass sie hier gelandet war.
Gerade als sie aufgrund dieser haltlosen Beschuldigung seitens des Erzählers aufbegehren wollte, öffnete sich die Lucke und diabolisches grelles Licht schien dem Team Evil entgegen. Die bösen Hexen sahen einen verstörenden Anblick. Sie waren im Light-Königreich gelandet, dort wo Regenbogenponyeinhörner den ganzen Tag über tollten und in einer Babysprache lallten während um sie herum alles in bösartigerweise funkelte und leuchtete. Als wenn die Neonfarben nicht schon schlimm genug wären. Doch der Gipfel dürfte, neben den ganzen Regenbogenwolken, der Schokoladenfluss mit leichtem Karamellaroma darstellen.
»Ich sehe Wesen des bösartigen Lichts!«, entfuhr es der psychopathischen Pauline.
Und das traf den Nagel auf den Kopf. So wie es die guten Seiten des Bösen gab, so gab es auch die bösen Seiten des Guten. Und das Lightland war eines davon. Es tauchte nur alle siebundsechzig Tage eines Schaltjahres um drei Uhr mittags auf, während der Saturn die Umlaufbahn des Plutos einnahm. Wieso weiß niemand. Vermutlich dachte sich einer, dass das cool klingen würde.
Und dieses nervtötende Land war den Guten ein Dorn im Auge. Das Lightland war dämlich und saugte einfach aus jedem das Gute aus, was wiederum böse war. Somit galt es dieses Land in Schutt und Asche zu legen. Aber dafür waren sich die Guten mal wieder zu fein, weswegen man dafür die bösartigsten Wesen der Dämonenwelt angeheuert hatte und wo waren diese zu finden wenn nicht an einer Schule für magischbegabte Teenies. Als wenn gewöhnliche bösartigen Zicken und Diven nicht schon schlimm genügen wären. Aber nein, es mussten unbedingt eine Schurkin, eine Psychopathin und eine exotisch-böse Lehrerin sein die ein normales Mädchen im Schlepptau hatten. Vermutlich hat der Autor letztere nur wegen dem Kontrast eingebaut, was anderes kann ich mir gar nicht vorstellen. Wie dem auch, lasst mich nun die Zerstörung dieses Landes durch das Team Evil beschreiben.
Während die stumme Eskaru das Land mit verderbten Blitzen übersäte die alles in eine graue Ödnis verwandelten, tanzte Pauline in einem Regen aus gezuckertem Blut und lachte freudig-hysterisch. Die Lehrerin ließ darauf die Leichen der Regenbogenponyeinhörner wiederauferstehen und als Mumien-Zombies gegen ihre eigenen Artgenossen kämpfen.
Nur Nadia stand fassungslos da und konnte beim besten Willen nicht verstehen was da gerade vor sich ging. Natürlich hatte sie mir nicht zugehört und deshalb fand sie es befremdlich, wieso ausgerechnet diese liebenswürdigen Kreaturen im Namen der Schule so leiden mussten. Sie verstand es beim besten Willen nicht. Doch dann geschah es!
Um eine Gegenattacke zu starten sammelten einige der mächtigsten Regenbogenponyeinhörner alle ihnen zur Verfügung stehende positive Energie um sie darauf gegen ihre Feinde einzusetzen, allerdings benutzten sie dabei auch die positiven Eigenschaften von Nadia. Sie saugten ihr die letzten guten Einstellungen aus wie ein Vampir und aktivierten dabei das schlummernde Potenzial in ihr. Denn eine ihrer Vorfahrinnen Väterlicherseits kam aus dem Ozten und wie jedes Kind weiß waren diese Hexen durch und durch böse. Man denke nur an den damaligen Lehrfilm Der Zauberer von Oz mit Judy Garland der vor solchen Hexen warnte.
So kam es, dass Nadia neben der psychischen Veränderung auch begann sich physisch zu wandeln. Ihre Nase wurde lang und krumm mit einer zierlichen Warze darauf. Ihre Haut wurde dunkelgrün und natürlich wurde ihre Kleidung zusätzlich noch schwarz und die langen rot-weißen Ringelsocken sollten an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben. Zusätzlich wuchsen die Fingernägel ihrer inzwischen knorrigen Hand zu bedrohlichen Krallen. Als sich ihre Augen dann noch gelb verfärbten schwand auch der letzte Funken guter Energie aus ihrem Leib. Ihrem Elf erging es dabei ähnlich, nur dass er zu einem geflügelten Affen wurde. Mit einem gemeinen Lachen verlieh Nadia ihrer Freude Ausdruck, da es ihr gefiel böse zu sein. Es war so wunderschön und herrlichen, dass es sich nicht in Worte fassen ließ. Und ihre erste Tat als Schurkin war es diesen riesigen Ball aus schrecklich-guten Energien mit einem Fingerschnippen zu korrumpieren und ihn darauf auf das Land niedersausen zu lassen. Die Explosion hatte ungefähr die zehnfache Größe einer Atombombe und löschte alles Positive aus und machte aus dem Lightland eine kahle Ödnis. Einzig das Team Evil überlebte die Explosion da ihre eigene Bosheit sie schützte wie ein Mantel aus unzerstörbarem Stahl.
Und so machten sie sich dann auch wieder auf den Rückweg, bereit für die nächste Schandtat. Doch nur Nadia hatte wirklich einen Plan für die Zukunft. Diese Hexe namens Chloe hatte diese schreckliche Gestalt aus ihr gemacht und da wäre es nur angemessen ihr persönlich zu danken indem man ihr einen Meteoriten in den Arsch jagte. Sie würde sich Rächen für diesen Zustand an dessen Ursprung und Entstehung sie selbst – also Nadia – nicht gerade unbeteiligt war, doch das kümmert hier keinen. Sie wollte sich nur an dieser Chloe rächen und das obwohl ihr das neue Ich gefiel, was wiederum bedeuten würde, dass sie sich eigentlich bei der anderen Hexe dafür bedanken sollte. Aber wie bereits erwähnt, juckt das keinen. Die Leser wollen immerhin Konflikte sehen, egal wie unwahrscheinlich sie auch sein mögen.

The End
Hier die erste Mission des Team Evil und was dabei so alles schiefgegangen ist.

Hier die anderen Missionen:
Team Doom
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