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Devil-Saga - Der Teufelskerl

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EINsamer-wANDERER's avatar
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In der Wüste herrschte ein schlimmer Sandsturm. Jeder suchte Schutz vor ihm, außer einer Gestalt. Sie ging mühelos wie ein Geist durch den Sturm. Die Gestalt hielt auf eine Stadt mit einer Holzpalisade, welche inmitten der Wüste steht, zu. Das Tor stand offen wie der Schlund eines Monsters das nach Nahrung gierte. Die Palisade diente weniger zum Schutz vor Feinden, als mehr zum Schutz von Stürmen, wie es sie in der Gegend öfters gab. Als die Gestalt das Tor passierte, heulte der Wind durch das Tor wie das Klagen von verdammten Seelen. Jetzt wo der Sturm hinter der Person war, schob sie das Halstuch vom Mund. Das Tuch war der einzige Schutz vor dem Sturm gewesen. Jetzt konnte man auch erkennen. dass es ein Mann war. Er trug einen dunkelbraunen Poncho. Seine Stiefel waren mit Stahlkappen verstärkt worden. An seinem Gürtel hing, außer zwei Pistolenhalfter mit passenden Inhalt, ein Geldbeutel. Seine Arme wurden mit einem braunen Pullover verdeckt. Auf seinen Kopf thronte ein schwarzer Cowboyhut. Der Fremde schaute über ein duzend Holzbaracken, die auch schon die ganze Stadt ausmachten. Er ging ruhig auf eine Holzbaracke zu, über den in großer Schrift Salon stand. Laute Musik vermischt mit viel Gelächter und Gegröle kam aus dem Gebäude. Als er eintrat verstummte für ein paar Momente die Geräuschkulisse. Alle Blicke waren auf den Neuankömmling gerichtet, manche von ihnen waren abschätzend und musternd andere gierig und mordlüstern. Der Neue ging gelassen auf einen Barhocker zu, auf den er sich setzte. Die Musik setzte wieder ein. Die Meisten nahmen ihre Gespräche und Kartenspiele wieder auf. Andere beäugten den Fremden weiter. Der Fremde betrachtete sein Spiegelbild an der Wand. Er hatte braungebrannte Haut. Ein Dreitagebart umrahmte sein Gesicht. Unter seinem Hut quollen verschwitzte dunkelbraune Haare hervor. Als er in seine Augen blickte, sah er zwei tiefe, schwarze Abgründe. Die Barfrau kam zu ihn und fragte: ,,Was darfst denn sein, Schätzchen?“ Er antwortete knapp ,,Ein Bier.“ Die Frau schöpfte ihn ein Bier ab und stellte es ihm hin. Der Mann trank das Glas gierig in einem Zug leer. Ein hochgewachsener Mann näherte sich den Fremden. ,,Hey“, sagte er grob ,,hast du mir überhaupt schon Schutzgeld bezahlt?“ Die Antwort fiel wieder knapp aus ,,Wozu?“ Der Mann antwortete ungläubig ,,Wozu? Weißt du überhaupt wer ich bin?“ Der Fremde schwieg. ,,ICH BIN MONTY DER MASSENMÖRDER, DER GRÖßTE VERBRECER IN DER STADT!“ schrie er. Wieder wurde alles still, denn niemand wollte Monty in die Quere kommen. ,,Ich habe über 500 Kerle umgelegt, weil sie nicht bezahlen wollten. Auf meinem Kopf sind 100.000 Mäuse ausge...“ Weiter kam er nicht. Der Fremde hatte in einer schemenhaften Bewegung einen der Zwillingsrevolver gezogen und abgedrückt. Die Kugel traf Monty  mitten ins Herz. Alle suchten das weite, denn sie kannten die schwarzen Revolver mit der blutfarbene 666 nur zu gut. Die Zwillinge wurden böses Omen genannt. Man sagte sich, dass mit jedem Schuss aus diesen Revolvern ein Leben beendet wurde. Die Revolver waren genauso legendär wie ihr Träger. Der Kopfgeldjäger riss den Toten mit einer Hand den Kopf ab.

,,Igitt! Ist das `ne Sauerei.“ sagte der Sheriff angewidert. ,,Musstest du unbedingt, den blutenden Kopf durch mein halbes Büro tragen? Diese Flecken gehen nie wieder raus.“ Der angesprochene Kopfgeldjäger würdigte den Sheriff keiner Antwort, stattdessen sah er sich die Steckbriefe an der Wand des Büros an. ,,So etwas tut doch keiner.“ Setzte er seinen Monolog fort. ,,Niemand würde Menschen den Kopf abreißen. Weißt du überhaupt was du angerichtet hast? Nein, natürlich weißt du es nicht! Jetzt, wo Monty nicht mehr da ist, werden alle Verbrecher auf den Tisch tanzen und anstellen was sie wollen. Hast du auch nur den Hauch einer Ahnung, wie viele Bewohner unserer Stadt kriminell sind? Alle! Ich hoffe du bist jetzt glücklich.“ Der Mann verteidigte sich nur mit einem ,,Ich brauchte Geld.“ Mit einem Seufzer warf der Sheriff ein Bündel Scheine auf den Tisch. ,,Hier hast du dein Geld.“ Verächtlich fügte er noch hinzu ,,Kopfgeldjäger. Ihr seid eine echte Plage,“. Der Mann überhörte die Beleidigung und steckte den Inhalt ein. Mit einen lauten Schlag öffnete sich die Tür zum Büro und ein junger Mann trat ein. Er hatte fettiges, kurzes Haar und eine runde Brille auf. Seine Haut war Leichenblass. ,,Na,“ sagte der Brillenträger erwartungsvoll ,,wie sieht’s aus? Haben Sie irgendwelche Männer für meine Expedition auftreiben können?“ ,,Nein“, antwortete der Sheriff trocken. ,,Ich hab’s Ihnen doch gesagt. Niemand würde sich trauen diesen verfluchten Ort aufzusuchen. Dort wimmelt es nur so von Dämonen und anderen Viechern. Nur ein Selbstmörder würde so einen Auftrag annehmen.“ Der Mann wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich der Kopfgeldjäger, ohne von der Wand aufzuschauen, äußerte: ,, Ich mach’s.“ ,,Großartig“, sagte der Mann freudig. ,,Ich bin Professor Arthur Kendy, aber Sie können mich Arty nennen und wie ist ihr werter Name?“ Der Kopfgeldjäger wendete den Blick zu Arty und antwortete, mit einem Lächeln ,,Brendan.“

,,Endlich da!“ ,sagte Arty, als er mit seinem Forscherteam vor einer Ruinenstadt angekommen waren. Die Stadt oder besser gesagt die Ruinen lagen mitten in der Wüste. ,,Das ist Bung Ba. Angeblich soll diese Stadt verflucht sein. Ich für meinen Teil glaube nicht an so was. Sicher werden Sie sich gefragt haben, wofür wir Sie angeheuert haben? Nun also, Sie sollen uns vor eventuellen Grabräuber und gefährlichen Tieren beschützen. “ Brendan ließ die ganze Zeit den Blick über die Ruinenstadt schweifen. Er spürte etwas, vielleicht konnte er hier sein. Auf den Weg in die Stadt brabbelte der Archäologe weiter ,,...wussten Sie, dass dieser Ort früher ein wichtiger Handelsplatz war, bis das Gerücht aufkam, die Stadt sei verflucht.“ Der Kopfgeldjäger schwieg die ganze Zeit über. Plötzlich, gab er der Gruppe mit einer Geste zu verstehen, anzuhalten. Sie befanden sich an einer Hauptstraße mit vielen Nebenstraßen und Gassen. Gestalten traten ins Licht. Sie waren in den Nebenstraßen, Gassen und sogar auf den Dächern. ,,Oh, mein Gott! Das sind Skelette.“ Rief einer aus dem Team. Die Skelette trugen nichts als Lumpen. In ihren Augenhöhlen brannten Flammen, als wenn jemand zwei Kerzen in jeden Schädel gesteckt hätte. Es sind genau drei Dutzend, dachte Brendan. ,,Werfen sie sich alle auf den Boden!“ brüllte er. Ein Forscher sagte nur: ,,Was?“ ,,Tun sie was ich sage.“ Die Forscher warfen sich auf den Boden. Die Skelette wurden von der Bewegung eine Sekunde abgelenkt. Das reichte dem Revolverhelden um das Feuer zu eröffnen. Er schoss ohne Pause. Mit jeden Schuss schenkte er einem der lebenden Toten die letzte Ruhe. Alle Feinde waren tot bevor sie überhaupt wussten wie ihnen geschah.
Nachdem alle Feinde besiegt waren, suchten Brendan und Arty nach der Quelle, welche die Skelette zum Leben erweckt hatte. Der Rest des Forscherteams hatte ein Lager aufgeschlagen und Wachen aufgestellt ,,Was meinen Sie,“ fragte Arty ,,kommen diese Dinger wieder?“ ,,Solange wir ihre Quelle nicht gefunden haben, ja.“ Antwortete Brendan nüchtern. ,,Und wo ist diese Quelle?“ fragte Arty. Brendan blieb stehen. Streckte seinen rechten Arm aus und zeigte mit dem Finger auf eine Ruine. ,,Das?“ fragte Arty ungläubig ,, Es unterscheidet sich doch nicht von den anderen!“ ,,Äußerlich nicht.“ Gab Brendan zu. ,,Wer sind Sie eigentlich?“ Brendan antworte tot ernst ,,Der Teufel.“ Er begab sich ins Haus. Zielstrebig ging er auf eine Falltür zu. Ein, mit Fackeln beleuchteter, Tunnel grub sich in die Erde. Die beiden gingen schweigend in die Tiefe. Am Ende des Tunnels kamen sie in eine Kammer. Genau wie der Tunnel wurde auch sie mit Fackeln beleuchtet. In der Kammer saß auf einen Schwarzen Thron ein Wesen. Es schien eine einzige Flamme zu sein. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass ihr mich finden würdet. Ich muss zugeben, ihr habt mich beeindruckt.“ ,,Wer bist du? Was bist du? Was suchst du hier?“ fragte Arty verunsichert. ,,Ich, mein Freund, bin ein Dämon.“ Sagte das Feuerwesen stolz. Mit so etwas hatte Arty nicht gerechnet. Die Gerüchte hatten anscheinend recht behalten oder vielleicht ließ sich noch eine logische Erklärung finden. ,,Ich bin von den Einwohnern, dieser Stadt, beschworen worden, um sie zu schützen. Dummerweise stellten sie sich nicht besonders schlau an. Nun sind sie meine Diener, mit denen ihr schon Bekanntschaft gemacht habt. Ab und zu kamen noch Grabräuber oder Archäologen, wie ihr, vorbei, die jetzt auch meine Sklaven sind und euch wird es genauso ergehen.“ Jetzt wurde Arty schlagartig alles klar. Dieser Dämon war für die Entvölkerung dieser Stadt verantwortlich. Brendan schien nicht, von der Rede, beeindruckt zu sein. ,,Dämon“, sagte er so eiskalt wie ein Grab. ,,kennst du jemanden namens Skaru?“ ,,Nein“ antwortete das Feuerwesen verwundert. Auf einmal stand der Feuerdämon von seinen Thron auf und sagte: ,,Wir haben nun genug geplaudert. Es wird Zeit für euch zu sterben und als meine Diener wieder zu kommen. Danach ist euer Team dran“ Der Dämon schoss einen mannsgroßen Feuerball auf die beiden Männer. Doch Brendan stellte sich vor Arty. Der Feuerball traf Brendan. Arty spürte die Hitze die vom Ball ausging. Er wurde kleiner und kleiner, als ob Brendan ihn absorbieren würde. Brendan hatte nach der Attacke nur ein faustgroßes Loch in der Kleidung. Bevor die Kleidung sich wie lebendiges Gewebe schloss, entblößte sie einen Tätowierung in Form eines Teufelskopf. Der Dämon schien unfähig zu begreifen, was er gerade gesehen hatte. ,,Wie hast du das gemacht?“ fragte er. Bevor er einen zweiten Feuerball werfen konnte, zog Brendan seine berüchtigten Zwillingsrevolver und sagte: ,,Vielen Dank, für deine ehrliche Antwort.“ Nachdem er abgedrückt hatte, schossen zwei schwarze Kugeln, einen brennenden Schweif hinter sich herziehend, wie ein Meteor, auf den Feuerdämon zu. Der Dämon explodierte in tausend Funken. Nach dem Tod des Dämons verabschiedete sich Brendan von den Forschern, nachdem er ihnen versichert hatte, dass die Gefahr gebannt war. Die Sonne war schon halb untergegangen als er die Ruinen verließ. Brendan ging in die entgegengesetzte Richtung zum Sonnenuntergang. Er ging in die stärker werdende Dunkelheit. Er hatte Skaru hier nicht finden können, aber er konnte sich nicht ewig verstecken. Der Teufelskerl würde weiter nach ihn suchen.

Es gibt eine Legende, über einen Mann, der Dämonen mit zwei schwarzen Revolver tötet. Manche sagen, er sei ein Mensch. Andere sagen, er sei ein Dämon. Aber die meisten sagen, er sei der leibhaftige Teufel. Es heißt auf den Zwillingsrevolver soll eine in blut geschrieben 666 stehen. Sein Name ist Brendan, aber alle nennen ihn nur Devil.


The End
Diese Woche stelle ich die Devil-Saga rein.
Comments wären wie immer lobensewert.
Hier der Link zur Vertonung: www.youtube.com/watch?v=5DE23X…

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